Auf dieser Seite sind Bilder eines Grossmodells Lo100, M 1:3 mit einigen Angaben zur Bauausführung des Modells dargestellt. Die Lo 100 habe ich 1978 gebaut. Entworfen wurde sie von den viel zu früh verstorbenen Ulrich Gail,  Dieter Lohoff  und meiner Wenigkeit nach einer Originalkopie M 1:25, die uns freundlicher Weise der damals amtierende Welt- und Deutsche- Meister im Segelkunstflug für die Pläne überließ.
Für den Rumpf wurde eine GFK-Form gefertigt.


Hier die 1977 gebaute Form
   Es ist empfehlenswert erst den Bericht "Lo 100, Teil 1  -  Bericht " zu lesen, da sonst durch einige Voraussetzungen Missverständnisse aufkommen könnten.

Dieses vorab.   22.  2.  2000   Hg
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Bild 1  Bild 2

Bild 1 und 2 :
Wölbklappe, Quer - und Höhenruder sind mit Scharnierband spaltfrei verbunden. Verwendet wurde dafür das Innenrohr der Plastikbowdenzüge, die in cá 30mm Stücke geschnitten und auf einem passend langen  0,8mm Federstahldraht aufgeschoben wurden. Wechselweise wurden diese Röhrchen dann mit Sekundenkleber an den jeweiligen feststehendem  und beweglichem Teil angeheftet und nachdem der Stahldraht herausgezogen war, alle Stücke mit einem Hartkleber ausreichend verklebt. Für eine gute Beweglichkeit müssen Aussparungen in den jeweiligen Lücken gemacht werden, zumal die Bespannung nochmals aufträgt. Die so erreichte Festigkeit hält allen Belastungen stand.
Die Bespannung ist nach alter Vätersitte mit Dralon und Spannlack aufgebracht und als Farbanstrich 2K-Lack.
 

Bild 3  Bild 4

Bild 3 und 4 :
Das HLW wird mit zwei M4 Stahlschrauben am Rumpf  befestigt und mit einer Gabel aus 2mm Federstahldraht, über eine am Boden des Rumpfes befestigte und gelagerte Anlenkung gesteuert. Das Powerservo dafür befindet sich in der Rumpfnase und betätigt die Anlenkung über eine GFK-Schubstange. Um Schwingungen zu vermeiden ist das Rohr in der Mitte einmal abgefangen. Das Seitenruder wird über Fesselfluglitze und ebenfalls von einem im vorderen Rumpfteil befindlichen starken kugelgelagerten Metallgetriebeservo angesteuert. Bedingt durch große Hebelarme ist ein fast spielfreies Anlenken möglich. Ein wesentlicher Faktor aber ist, daß die Übertragungskräfte, die an den Löchern der Gabelköpfe wirksam sind ebenfalls verringert werden, wodurch sie einen geringeren Verschleiß erfahren und länger spielarm bleiben.
 

Bild 5

Bild 5:
Hier, an der unteren rechten Fläche sind die großen Anlenksegmente aus Alu-Hart gut erkennbar. Die Hutzen sind aus einem Stück Installationsrohr der Elektriker gefertigt. Es besteht aus einem ABS - Kunststoff und läßt sich hervorragend thermisch formen und mit fast allen Hartklebern anbringen. Die Revisionsöffnungen sind für den Zugang der Umlenksegmente angebracht. Für die Servos sind die Schächte unter der Flächenauflage zum Rumpf angebracht. Es gibt hierfür einige Gründe, nämlich Masse möglichst zum Schwerpunkt bringen. Der Hauptgrund aber ist, daß Großmodelle bedingt auch große Querruder haben. Diese wiederum erzeugen auch große Momente auf die  Servos, vor allem bei den Landungen am Hang. Der Verschleiß der Schaltsterne und Scheiben wäre groß und auch die kleinen Achsen der Metallgetriebe schlagen im Kunststoffgehäuse aus und das beste spielfreie Servo ist trotz Kugellager und Metallgetriebe nicht mehr spielfrei. Aus diesem Grund wurden die Servos im Bereich des Flächenanschlusses eingebaut und die Querruder wie auch Klappen über 1,5mm Stahldrähte in einem Bowdenzugrohr geführt angelenkt. Die Stahldrähte mit einem Silikonfett eingefettet, gelangen die harten, kurzen Stöße nur noch stark gedämpft zu den Servos, zumal das Massenträgheitsmoment des langen Stahldrahtes sich zusätzlich positiv auswirkt. Dagegen werden die langsameren Bewegungen der Servos fast verlustlos den Rudern zugeführt. Ich kann deshalb immer noch nicht nachvollziehen, warum bei Großmodellen immer noch extrem schnelle Servos eingebaut werden, die natürlich auch extrem hohe Ströme, wenn auch nur kurzzeitig der Versorgungsspannung abverlangen.
 

Bild 6

Bild 6 :
An den unteren Flächenenden sind Anschlußbuchsen und Gewinde mit Befestigungsschrauben zur Anbringung von Rauchpatronen angebracht. Die Patronen werden über einen Kanal vom Sender zum Empfänger und über in der Fläche verlegte Drähte zu den Buchsen und den angeschlossenen Heizdraht gezündet. (Ein Servo schaltet einen Mikroschalter und der volle Akkuspannung zur Zündung.).
 

Bild 7

Bild 7
Die Kufe besteht aus einer alten Moosgummimatte, mehrfach mit Silikon verklebt, um die nötige Dicke zu erreichen und einer zurechtgeschnittenen 3mm starken DURAL -  Schiene, die ebenfalls mit Silikon auf das Moosgummi geklebt wurde hergestellt und mit Silikon am Rumpf angebracht. Fertig verklebt läßt sich alles am Bandschleifer auf die passende Form verschleifen. Zur Verklebung eignen sich auch hervorragend die auf PU-Basis bestehenden, im Baumarkt erhältlichen Produkte. Bei dem Original besteht die Kufe aus Alu-Hart beschlagenem Eschenholz und ist mit grauer gummibezogener Leinwand verkleidet. Am Modell wurde das schwarze Moosgummi mit grauer Gummifarbe überstrichen. Bis heute ist alles noch gut erhalten, obwohl die Landungen am Hang bekanntlich oft sehr hart ausfallen können. Das Rad liegt etwas hinter dem Schwerpunkt, so daß beim Schleppstart etwas Höhe gegeben werden muß, da die Kufe sonst zu stark bremst. Sowie die Maschine frei ist, wird die Höhe sofort wieder weggenommen. (Vielleicht hätte ich besser die Kupplung unterhalb des Rumpfes angebracht, was eine Anhebung des Rumpfes bewirkt aber bekanntlich ist man im Nachhinein klüger). Auch hier wieder das Außergewöhnliche bei der Lo100. Das Rad hat 80mm Durchmesser und eine verstärkte Felge. Hergestellt durch zwei 2mm starke Alu-Scheiben die  beidseitig mit drei M3 - Senkkopfschrauben  zur Kunststoffelge zusätzlich miteinander verschraubt wurden. Ausgebuchst mit einem  5mm Messingrohr (4mm lichte Weite) ist eine langlebige Lagerung gewährleistet. Der Hohlraum des Gummis wurde mit Silikon durch 3 Löcher ausgefüllt. So besitzt das Rad auch bei extremen Belastungen eine große Haltbarkeit. Die Radkammer wurde über ein  zur besseren Trennung PVC-Haushaltsfolie überzogenen, größeren Rad aus GFK lamelliert, wobei die Halterung für die Achse mit eingearbeitet wurden.
 

Bild 8

Bild 8:
Ein kurzer Blick in das Innere unter der Haube. Zu sehen ist das Höhenruderservo mit Stoßstange und das Seitenruderservo mit den Zugseilen. Die Ladebuchse ist auch noch erkennbar und das Servokabel zum Servo für die Schleppkupplung. Die grauen Kabel sind abgeschirmte Leitungen zu den Buchsen der Flächenservos. Die Flächen  sind mit zwei übereinander (hochkant) angeordneten  2x12mm Flachstählen verbunden, wobei die Messingtaschen für die Stähle miteinander weich verlötet sind und zwischen den Längsgurten mit Sperrholz Epoxydharz und Glasgewebe eingeharzt sind. Ein 4mm Rundstahl ist zur  Fixierung beider Flächenhälften im hinteren Profilbereich zuständig. Die Messingrohre dafür wurden zwischen den Hilfsgurten wie eben beschrieben eingeharzt. Die verbundenen Flächen werden mit vier M6 Stahlschrauben die durch DURAL-Laschen zusammengehalten werden auf dem Dom des Rumpfes aufgeschraubt. Heute würde ich warscheinlich anstatt Flachstahl Rundstahl oder ein DURAL-Rohr oder Rund-GFK oder Rund-CFK verwenden, obwohl die Flachstahlverbindung bisher sich bewährt hat, nur das zusammenstecken der Flächenhälften ist etwas umständlich.
 

Bild 9

Bild 9:
Das Modell bereit für einen F-Schlepp. Ein wenig erkennbar die negative EWD, worauf im Bericht "Lo100" hingewiesen wurde. Die Farbgebung ist die alte Wasserkord - Lackierung, Hellelfenbein (RAL 1015) und Signalrot (RAL 3000). Übrigens, die Originalmaschine ist vor Jahren restauriert und neu lackiert worden, nachdem sie aus der Deckenaufhängung , im Hangar heruntergefallen war. Danach wurde das Hellelfelbein in Weiß geändert. Alles Rote ist geblieben. Als ich sie das letzte Mal sah hatte sie sehr viel Reklameaufschriften dazubekommen, mir tat es etwas weh. Es gibt halt nichts was sich nicht modernisieren läßt, auch einen Oldi, nur die Flugleistung ist wie sie schon 1956 war geblieben.

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einige Bilder am Arnsberg/Bayerische Rhön 7 x meine Lo-100 M 1:3 (1978 gebaut)

         

    
Meine Große 1:3 (alles Eigenbau) und meine später gebaute Kleine 1:4,5  (deren GFK-Rumpf ich von Uwe Gewalt habe)
Aufnahmen in der Rhön am Arnsberg am Westhang bei Wildflecken und der Wasserkuppe.


                                                                         und hier meine Lo 150, M 1:3


                



Nachtrag am 05. 05. 2010 Hg



Um auch allein am Hang diese etwa 9Kg zu starten, habe ich mir diese Starthilfe gebaut!

siehe hier meine Einmannstarthilfe


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