Um leichte, kleine Antriebe ohne Getriebe für Slow-Flyer für Eigenbaumodelle mit  Spannweiten von etwa 800 bis 950mm und kleinen Fluggewichten unter etwa 300g zu bekommen,habe ich mir, inspiriert durch div. Veröffentlichungen im Internet, den Antrieb eines alten defekten CD-ROM-Laufwerk zerlegt, umgewickelt, die Lager, das Lagerschild u. s. w. geändert und für meine Bedürfnisse angepasst.

Die ursprüngliche Wicklung bestand aus jeweils 130 Windungen mit einem Drahtdurchmesser von 0,15 mm, so hatte ich einige Anhaltspunkte, nachdem ich die Windungszahl beim abwickeln der alten Wicklung (130 Wdg. 0,15 Cu-Lackdr.) festgestellt habe. Die Neue habe ich, nachdem ich das Gleitlager durch zwei Kugellager 6 x 3 x2,5 und 7x 3 x 3 ersetzt habe mit 2 x 0,2 mm Durchmesser Lackdraht, den ich bifilar (d. h. zugleich 2 Drähte) nach dem abgebildeten Wickelschema die Zähne mit jeweils 40 Wdg. gewickelt.
Die Wicklungen habe ich auf Körperschluss und untereinander mit einem Ohmmeter bei einer Einstellung von 2 M-Ohm vermessen und nach der Feststellung keines Schlusses in Polyurethan - Klarlack getaucht, abtropfen und danach trocknen lassen. Auf keinen Fall sind Nitrolacke zu verwenden, da diese den Lack der Dynamodrahtes anlösen und es damit zu Windungsschlüssen kommt. Auch habe ich  mit Epoxydharz die Wicklungsversiegelungen vor allem bei meinen größeren LRK´s gemacht.
Nachzulesen auf der Seite: Baubeschr. LRK (hier zu öffnen!)

Sehr dienlich war mir bei der Wicklung meine bereits auf den Seiten Baubeschr. LRK  eingebrachte

Drahttabelle (hier zu öffnen!)

SB 1

Die 2 mm Welle tauschte ich, nachdem ich den Rotor passend aufgebohrt hatte, gegen eine 3mm aus.
Es ist mit dem Annäherungsverfahren zu arbeiten, d. h. 2, 5 dann 2,9 mm aufbohren und zum Schluss mit einem 3mm Bohrer sachte aufreiben, am besten mit der Hand drehen, um kein zu großes Loch zu bekommen. Hat man einen 3mm Aufreiber, wird  damit aufgerieben.
Den Abstand der Lager habe ich bewusst groß gehalten, um für die winzigen Kugellager bei Kopfständen oder Abstürzen des Modells eine größere Haltbarkeit der Lager zu bekommen (Hebelwirkung), wobei der Gewichtszuwachs unerheblich bleibt.

Zur optimalen Befestigung der Welle am/im Rotor, habe ich mit einer dünnen Diamantscheibe in die Welle einen Schlitz wie im folgendem Bild 1 ersichtlich geschliffen, wo dann ein 0,8 mm dicker Stahldraht (oder von einer Büroklammer) als ein kleines U gebogen und als Blocker in zwei 1mm Löcher mit LOCTITE 270 o. ä. gleichzeitig mit der Welle zusammen eingeklebt.

Bild 1. Bild 2

Bild2:   Das Statorpaket hat einen Durchmesser von 20mm und ist 5,5mm dick. es ist sehr gut mit einem dickwandigen festen Lack in den Nuten isoliert und als Statorpaket fest verbunden war, das mittige Loch für die Ausbuchsung und Lagerung  mit 7mm großgenug war, war ein leichtes und einfaches arbeiten die Folge. So habe ich  aus einem Stück 8 mm Rundalu  die Kugellager eingepasst, das Rundalu passend gedreht und mit LOCTITE eingeklebt. Auch die Kugellager wurden mit LOCTITE befestigt, wobei die Welle während des Aushärtens zur exakten Fluchtung eingeschoben wurde und mehrfach gedreht wurde, um einen leichten Lauf zu erreichen.
Vorsicht ist bei dem Umgang mit  LOCTITE erforderich, um nicht etwas davon in die Lager zu bekommen.
 
 

Bild 3 und 4:   Das Befestigungsschild habe ich aus einer vorhandenen 4mm dicken Unterlegscheibe aus Alu von einem großen Verbrennermotor stammend, passend bearbeitet und ebenfalls mit LOCTITE auf das Lagerteil aufgepresst und verklebt. Es reicht aber auch ein kleines Stück Flachalu, wie ich es bei meinen anderen Kleinantrieben verwendet habe. (Siehe Darstellung auf der Seite Baubeschr. LRK)

Bild 3 Bild 4
Zum Größenvergleich ist in Bild 3 + Bild 4  eine 2 Euro Münze im Vordergrund.   Auch an den 3 Stück M2   Befestigungsschrauben am Befestigungsflansch kann man die Winzigkeit des Motörchens gut erkennen.  Das komplette Gewicht beträgt ganze 20 g.

Es lohnt sich der Nachbau, nicht nur  wegen der Freude beim Bauen, sondern man erhält auch einen mit wenigen Mitteln selbsgebautes, niedliches Motörchen mit einem hohen Wirkungsgrad und das bei einem geringen Gewicht und Preis.                                              Messergebnisse demnächst hier.                            Oktober 2003 Hg

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Und nun zu den angekündigten Messergebnissen.

Bild 4a
Wer kennt sie nicht? die kleinen Antreiber der Indoormodelle,
die Günterlatten,  die für 2 bis 3 EURO zu haben sind,
Unverwüstlichkeit  dann  noch einen guten Wirkungsgrad besitzen?

Auf dem Bild 4a sind die (bis auf den Drehzahlmesser) zur Messung benötigten Komponenten abgebildet.
2- und 4-Blatt-Latte mit den Lattenaufnehmern, Drehzahlsteller, Servotester und das Motörchen, das sich durch seine Unscheinbarkeit und Kleinheit an einer Alublechhalterung fast versteckt.
Die Halterung wurde in einem kleinen Schraubstock befestigt und los ging es.

             I---------- 2 - Blattlatte --------------I I---------- 4 - Blattlatte ------------I

Die 4-Blattlatte habe ich wie man sieht aus zwei 2-Battlatten mittels eines etwas längeren Lattenadapters hergestellt.

Den besten Wirkungsgrad zur aufgenommenen Leistung scheint die 2-Blatt, wie auch die 4-Blatt in Verbindung mit dem Motor im 8 bis 11 Voltbereich zu haben. In der Praxis werden sich kaum große Wertveränderungen ergeben.
Was mir besonders auffiel ist, dass im und über den Bereich von 8000 U/min die Latten durch ihre Flexibilität nicht mehr mitmachen und es durch die Verformungen ein hörbares Schwirren verursacht wird, das auch den Widerstand vergrößert.   Bei der Vierblatt tritt außerdem im über 7000er Bereich der Verwirbelungseffekt des um das doppelte nähere vorlaufende Blattes auf, der sehr gut erkennbar im 11-12Voltbereich, wo er durch den erhöhten Luftwiderstand gerade noch 20 Umdrehungen mehr bringt.

Nun wird es ernst und ich muss mir einen kleinen Indoor bauen, um in der Praxis die Eigenschaften dieses Antriebes zu testen, die ich dann demnächst hier veröffentliche.

 23. 12. 03 Hg


Nachtrag zu diesem CD-Rom-Antrieb:          Um ein besseres Leistungs-Gewichtsverhältnis und Wirkungsgrad zu bekommen, habe ich den Ferritmagnetkranz mittels Wärme und mechanischer Einwirkungen heraus gepuhlt und durch 12 Stück 5x5x1,2mm Magnete ersetzt. Da der Magnetkranz nicht mehr benötigt wird, habe ich den vom Hersteller verwendeten  Kleber über einer Gasflamme verbrannt, sodass das Herausdrücken mit einem Schraubendreher kein Problem mehr war. Allerdings habe ich aus Sicherheitsgründen die 3mm Welle mit dem Aufnehmer herausgenommen und anschließend mit LOCTITE 270 wieder eingepresst.

.Bild 5                          ..Bild5a
Bild 5: Die exakte Ausrichtung und Teilung wurde mit 0,7mm CuL-Draht hergestellt und anschließend mit dünnflüssigen Sekundenkleber fixiert. Schon vor der Verklebung saßen die Magnete mit den Drahtstücken sehr fest. Die Ausrichtung geschah , wie ich es bereits mehrfach beschrieben, mit Hilfe eines Alu-Rakels.

Bild 5a: durch ständiges Drehen, wurde der Kleber gleichmäßig verteilt und nach der vollständigen Aushärtung die zur besseren Handhabung langen Drahtüberstände mit einem Seitenschneider abgeschnitten. Bis auf ihr Gewicht von etwa 0,25 g haben sie keinen negatiefen Einfluss auf die Funktion des Motors.

05. 07. 04 Hg

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Nun eine etwas andere Version eines 9 - POL Motors, der aus einer Festplatte stammt, dessen Bauteile ich aus einer defekten 10 - MB - Festplatte ausbaute.

Hier brauchte ich nur das Befestigungsschild aus dem Alu - Druckgussgehäuse heraussägen und bearbeiten.
Da der Rotor schon hervorragend kugelgelagert und bis auf die Wicklung zu gebrauchen war, hatte ich einen weitaus geringeren Aufwand als bei den vorher beschriebenen.
Allerdings muss ich die Luftschraube direkt auf den Rotor anbringen, wofür ich mir einen kleinen Luftschraubenmitnehmer anfertigen musste.

Das etwas geänderte Wickelschema in SB 2 dargestellt, habe ich aus Gründen des Platzes und der Form  des Stators (großes Innenloch der Statorbleche) dem Wickelschema in SB 1 gegenüber etwas geändert.
Um von Zahn zu Zahn kleinere Wege für den Draht zu haben, da wie im Bild 5 gut erkennbar einmal durch längere Wege der Ri größer wird, aber der Hauptgrund ist der, dass die Verbindungen von Zahn zu Zahn immer unter den nächsten Wicklungen liegen würde und wie bereits erwähnt aus Platzgründen. Diese Variante hat aber keinen Einfluss auf die Leistung und den Lauf des Motors, da der Stromfluss prinzipiell gleich ist.

SB 2

Bild 5 Bild 6

Im Bild 5 ist die Originalwicklung mit 105 Windungen,  0,15mm-Lackdraht / Zahn gut erkennbar und dass noch viel Platz vorhanden ist, um eine ganze Menge mehr und dickeren Kupferlackdraht einzubringen, was den Motor um einiges an geringeren Ri und mehr an Kraft verleiht.
Im Bild 6 ist die neue Wicklung mit 35 Windungen,  2 x 0,2mm-Lackdraht/Zahn abgebildet wo die Zwischenräume der Zähne völlig ausgefüllt ist.

Das Statorpaket hat einen etwas größeren Durchmesser als beim CD-ROM-Laufwerk, aber dafür etwas dünner, sodaß die Leistungen beider Antriebe wohl gleich sein dürften. Es hat einen Durchmesser von 24mm und ist 3mm dick.
 
 

Bild 6

Im Bild 6 sind alle, bis auf die Wicklung zur Verwendung benötigten Bauteile des Motors abgebildet.

Messergebnisse demnächst hier.

im August 2003  Hg

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Hier ein sehr kleiner Antrieb aus einem defekten CD-ROM-Laufwerk, was ich auf einem Flohmarkt der Stadt Bielefeld für einem EURO erstand.
Insgesamt konnte ich mit 6 defekten Laufwerken nach einer halben Stundenach Hause abziehen.

Gut erkennbar ist die Kleinheit an dem 1 Cent, der den gleichen Durchmesser wie die Statorbleche hat.
Den Rotor habe ich in einer kleinen Drehmaschine aufgebohrt und mit einer 3mm Welle versehen, die ich mit LOCTITE 270 befestigt.

Das Lagerschild musste aus dem Gehäuse ausgeschnitten werden, wo noch die Befestigungslöcher (M 2,5) diagonal in die Ecken eingearbeitet werden.

Gespannt bin ich auf die Leistung dieses Motörchens, dessen drei Teile ohne Wicklung ganze 10 g auf die Waage bringen, wobei die Welle noch gekürzt werden muss.

Ich habe vor eine Günter-Latte damit anzutreiben, die ein Modellchen bei windfreien Tagen und in der Halle in die Luft bringen wird.

Die Drehzahl wird dann hier stehen.

im Oktober 2003 Hg
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