NC-Zellen
Die Stromversorgung im Flugmodell wurde durch
den NC-Akku revolutioniert, wobei ich, wenn ich an die Zeit vor 30-
oder gar 40-Jahren denke mir heute noch eine Gänsehaut über den
Rücken läuft.
Es war die Zeit der Abstürze, hervorgerufen
durch die geringe Reichweite und der Stromausfälle. Diese Stromausfälle
wurden vor allem hervorgerufen durch die geringere Kapazität der Zellen
und vor allem der unterschiedlichen Qualität (Kapazität)
der einzelnen Zellen.
Man musste oft 5- oder gar 6-Zellen erstehen
um, wenn man sichergehen wollte und eine Auswahl nach Kapazität und
Ri betrieb, einen 4er-Pack zu bekommen.
Hatte man aber nach diesen Kriterien die Auswahl getroffen, so konnte schon damals man sicher sein, dass aus dieser Richtung kein Absturz entstand, Voraussetzung war allerdings, dass man, was ich auch heute noch mache, die Akkus, abhängig vom Gebrauch im Jahr etwa einmal auf ihre Kapazität prüfte. Dieses gilt vor allem, wenn die Stromversorgung über eine längere Zeit nicht gebraucht wurde.
Mit den heutigen prozessorgesteuerten Ladegeräten, ist eine gute Wartung möglich und schränkt einen Ausfall enorm ein.
Was allerdings vielen Modellfliegern durch den
Besitz eines solchen Ladegerätes passiert ist, dass sie oft mit zu
hohen Ladeströmen ihre Akkupacks laden, was über die Lebensdauer
und Qualität der Zellen einen erheblichen Einfluss hat und eine Zelle
ist immer die Erste, die dann ausfällt.
Man verwechselt den Empfängerakku mit den
Hochstromakkus der Stromversorgung der Elektromotoren, die speziell einen
geringen inneren Widerstand haben (Ri) haben und durch die extremen E.-
und L.-Ströme auch eine geringere Lebenserwartung besitzen, ganz zu
schweigen über deren große Selbstentladung.
Nun zu den Stromversorgungen mit 5-Zellen.
Bis auf Ausnahmen halte ich nicht all zu viel
davon, da die heutigen Servos sehr stark sind und in den meisten Fällen
sowieso überdimensioniert sind und eine Erhöhung der Spannung
zwar eine Leistungzunahme bewirkt, diese aber nicht erforderlich ist, es
sei denn, man hat die Wahl der Servos nicht richtig getroffen.
Auch das Argument, dass dadurch die Servos schneller
sind ist in den meisten Fällen nicht angebracht. Im Gegenteil,
langsamere Ruderbewegungen sind oft wirkungsvoller und schonen, vor allem
bei Großmodellen die Akkus, das Getriebe der Servos, die Anlenksegmente,
die Lagerungen aller beweglichen Teile u. s. w.
Das nun schon dreimalige ausfallen der Elektronik
bei F3B-Modellen meines Modellflugkollegen Paul Schm. führe ich auch
auf die Verwendung von 5-zelligen Empfängerakkus zurück. Es halfen
ihm dabei auch keine Micro-Maxx-Servos von Volz, denn wenn die Ruder durch
enormen Druck belastet sind und dann ständig eine Steuerbewegung gegen
den Druck ausgeführt wird, kann es passieren, dass der Strom
bei einer Spannung von über 7V so groß wird, dass die Grenzwerte
der Endstufentransistoren überschritten werden. Auch führt es
bei ihnen zu erhöhten Temperatur in ihnen bei einer ständigen
Überlastung und es besteht ein sogenanntes Aufschaukeln, was die Endtransistoren
letztendlich thermisch zerstört.
Man könnte dieses alles noch genauer beschreiben,
was aber den Rahmen sprengen würde.
So erübrigt sich dann eine Weiche, ist allerdings
für den Vertreiber/Hersteller dieser Artikel nicht so gut.
Es gibt allerdings Fälle wo eine enorme
Sicherheit erforderlich ist, z. B bei Großmodellen, die auch schon
durch ihre Größe ein gewisses Gewicht erfordern und auch kein
Platzmangel herrscht. Da haben aber auch die Servos eigene Stromversorgungen
und es werden oft aus Sicherheitgründen auch zwei Empfänger
mit ihren separaten Stromversorgungen eingesetzt.
Hier werden ebenfalls zur Sicherheit zwei Servos
für ein Ruder mechanisch parallel geschaltet und ebenso angesteuert.
Die Ausnahme bei Großmodellen mit über 10 Servos wird meines Erachtens statt 5-Zellenverwendung mit Teilung in 2- oder gar 3- Gruppen - Stromdirektversorgungen bewerkstelligt, da sowieso ein meist hohes Gewicht in der Rumpfspitze benötigt wird!!! Die Industrie würde auf keinen Fall Geräte (Servos oder Empfänger) im Grenzbereich betreiben und in der Luftfahrt erstrecht darauf hoffen: "Es wird schon gut gehen"
Siehe auch Ruderanlenkung mit mehreren Servos, was vor allem im Bereich der Großsegler eine ehöhte Sicherheit bringt.
NiMH-Zellen
Die Ablösung der NC-Zellen im Spannungsversorgungsbereich
der Modelle steht bevor oder besser, ist bereits im Gange, nachdem die
Hersteller den Ri der NiMH-Zellen immer weiter herunter bringen, sodass
sie auch bei höheren Strömen zu verwenden sind, ohne dass die
Spannungseinbrüche viel größer sind als die bei den NC-Zellen.
Sie haben zwei wesendliche Vorteile zur NC-Zelle.
1.) Für die Umwelt unbedenklicher.
2.) Kein Memoryeffekt.
Allein diese zwei Vorteile rechtfertigen einen (jetzt noch) sehr geringen höheren Anschaffungspreis und wären der Grund auf NiMH-Zellen umzusteigen. Aber immer unter der Voraussetzung, dass der Ri der Zellen klein genug ist und keinen Störeffekt bewirken. Dieser ist bei den Herstellern oder deren Vertreibern zu erfahren.
Fazit:
Eine gut gewartete, ausreichend dimensionierte
4-Zellen-Stromversorgung wird keinerlei Ausfälle bewirken, im Gegenteil,
durch den in einem größeren Spannungs-Sicherheitsbereich sich
befindlichen elektonischen Bauelementen, ist die Störanfälligkeit
geringer einzuschätzen! Aber auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel, z. B. bei Großmodellen.
siehe hier: Doppelstromversorgung
Hg