Durch
eine Anfrage meines Modellflugfreundes Werner H...., was ich von den
neuen auf dem Markt erhältlichen Hochvoltservos halte. Er selbst
hätte ein ungutes Gefühl sie einzusetzen. Diese Anfrage
inspirierte mich
eine kurze Berechnung zu machen, um sie ihm mitzuteilen. Da er wie
viele andere Modellflieger
nicht allzuviel Kenntnisse auf dem
Gebiet der Elektrotechnik hat, habe ich mit meinen wenigen
Kenntnissen
versucht,
diese
Erklärung auf meiner HP zu veröffentlichen.
Es werden
in unseren Modellen
immer
mehr die Spannungsversorgungen mit
LIPO-, LiIo-, LiFe- Zellen verwendet. Einige der Vorteile wie geringer
Ri
bei geringen Gewicht und Abmessungen ist allgemein
bekannt.
Das
veranlasste auch die Hersteller und Vertreiber von Servos, diese auch für
höhere Spannungsbereiche anzubieten. Zum
Beispiel von 4,8 bis 8,4 wobei
bei diesem Spannungsbereich meiner Meinung nach diese entweder Unter-
oder
Überdimensioniert betrieben werden, da mit
der
Spannung auch der Strom steigt,
die Leistung sich aber aus dem
Produkt
von Strom und Spannung ergibt.
So werden wohl die Ausnahmen etwas weniger von zu großen
Erwärmungen durch die am Servo anfallenden Verlustleistung
betroffen sein. Da bei den kleinen Modellen, wo die Verwendung
von Servos, die von 4,8 bis 6 V betrieben
werden sollen/dürfen, sich eine durch zu
große Erwärmung zerstört weden.
Es sollte aber auch hier beachtet werden, dass bei einem
variablen Spannungsbereich, der Betrieb der maximalen Spannung oder gar
darüber, eine weitaus höhere Erwärmung bis zum Ausfall
eines Servos führen kann.
Dieses
kann zu
Problemem führen, wenn einiges nicht
bedacht wird!
Bedingt durch den Ri eines
Servos, der sich aus
dem Motor und der Elektronik ergibt,
kann die wärmebringende
Verlustleistung berechnet werden
(hierbei,
vor allem der Endtransistoren oder Feldeffekttransistoren, die in einer Brückenschaltung den
Motor ansteuern)
Die in eine mechanische gewandelte Leistung, welche z.
B.
die Ruderbewegung erbringt, ist die uns wichtige Wirkleistung =
Nutzleistung.
Da in einem elektrischen Stromkreis der Strom überall gleich
groß ist,
ergibt sich die Wärme bringende Verlustleistung aus : PV Servo = UV
Servo
* I ERGO: PV
Servo
= UV² Servo / Ri Servo
P geamt = Gesamtleistung
PV Servo
= Servoverlustleistung
UServo
= Spannung am Servo
Ri Servo =
Servoinnenwiderstand
Ibl
= Blockierstrom
Imittel
= Strommittelwert
Der
innere Widerstand eines Servos Ri
Servo wird am einfachsten aus dem Blockierstrom Ibl
und mit der am Servo gemessenen Spannung
UServo berechnet.
Ri Servo = Ibl * UServo
.
Um eine Schädigung zu vermeiden, sollte eine kurzzeitigen
Blockierung bei der Messung stattfinden.
Eine Verfälschung des Ergebnisses wird vermieden,
indem am
Servo die Spannung gemessen wird, da sonst der Widerstand
der Spanrnungquelle, sowie der Leitungen mit eingehen.
Für weniger
Vorbelastete habe ich dieses etwas ausfühlicher beschrieben, um
es
besser Nachvollziehbar zu machen
------Dieses
vorab-----
Die Beispielsrechnung habe ich an den allgemein bekannten
Servo von FUTABA 3150 gemacht.
Es ergab sich bei meiner Messung an einer
Servospannung UServo = 4,8 V ein
Blockierstrom von Ibl ~ 0,7
A
daraus resultiert der Widerstand des Servo: Ri Servo = 4,8/0,7 =
6,857 Ω
Jetzt
kann die Servoverlustleistung im Extremfall
berechnet werden : PV
Servo
= UV² Servo
/ Ri Servo
bei z.
B. 5
V :
= 25 / 6,875 = 3,636 Watt
bei z.
B. 6 V :
=
36 / 6,875
= 5,236 Watt
bei z. B. 7
V
:
= 49 / 6,875
= 7,127 Watt
Im
Normal Betrieb des Servos liegt der Strom abhängig von der durchschnittlichen Belastung des
Servos allerdings bei 0,3 ...
0,65 A.
Das wäre im Mittel 0,45A und die
bei z. B. 5 V
:
= 5 * 0.3 = 1,5
Watt
5 * 0,45 = 2,25 Watt
5 * 0,65 = 3,65 Watt
bei z. B. 6 V
:
= 6 * 0,3 = 1,8
Watt
6 * 0,45 = 2,7 Watt
6 * 0,65 = 3,9 Watt
bei z. B. 7 V
:
= 7 * 0,3 = 2,1
Watt
7 * 0.45 = 3,15 Watt
7 * 0,65 = 4,55 Watt
Wie bereits oben erwähnt, besteht die anfallende
Gesamtleistung aus der am Abtrieb des
Servos bestehenden wirksamen
Leistung plus der am Servo abfallenden Verlustleistung, sodass
man in
der Regel annehmen kann, dass die Servoverlustleistung aus 1/3 bis
2/3 der Gesamtleistung besteht
Eine gute Orientierung und
Hilfe zur
Auswahl von Servos und deren zu erwartenden Belastungen
ist das Programm von Dietrich Meissner.
Es ist von seiner HP wie auch Schwerpunktberechnungen
downloadbar.
Auf die HP kommst Du, indem auf die Grafik geklickt wird.
Beispiele zur Anwendung dieses Programms hier!
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Fazit:
Auch
wenn die Servos nicht bis zum Blockieren betrieben werden und die
3150er Servos wie hier im Beispiel nur bis max 6 V betrieben werden
sollten, ergibt sich
erkennbar ein enormer Verlustleistungszuwachs, je höher die
Spannungsversorgung besteht. Dieser kann ein
Flugmodell bei stark belasteten
oder
überlasteten Servos zu einen Absturz bringen. Besonders,
wenn sie mit einer Überspannungen als den
vom Hersteller angegebenen Spannungsbereich betrieben werden und wenn
möglich,
besser nicht im Grenzbereich, was meine Devise ist.
Bei einem Servo mit einem Einsatzbereich von 4,8 bis 8,4 Volt steigt die
Verlustleistungen am Servo ohne einer internen Regulierung nach den
Berechnungen bis über das dreifache im betriebenen
Spannungsendbereich
an. Selbstverständlich immer von der Belastung
abhängig.
Außer dem entstehen bei den
erhöhten Strömen an zu geringen Leitungsquerschnitten und
längeren Leitungen Spannungseinbrüche, die ebenfalls zu
Störungen wie Zappeln der Servos u. s. w. führen können.
Doch das ist ein weiteres aber anderes Thema.
Im Dezember 2011 Hg