Schon vor Jahren stand ich des
öfteren
vor dem Problem, wie messe ich die hohen Ströme meiner
Elektroantriebe
zu Hause. In meiner Elektronikwerkstatt hatte ich die nicht, dort
konnte
ich das passende Messgerät aus dem Schrank holen und messen,
aber wie kann ich zu Hause diese hohen Ströme über 10 A
messen.
Da alle Amperemeter höherer Stöme
geschuntet
sind, habe ich mir einige selbst gebaut und auch abgeglichen.
Als erstes habe ich einfach in ein
Stück
Spanplatte zwei 4mm Löcher im Abstand der Messbuchsen meines
Gerätes
gebohrt.
In die Löcher werden zwei versilberte, nicht
vergoldete Büschelstecker mit Buchse gesteckt.
(Deshalb keine vergoldeten, da diese einen
zwar kleinen größeren Übergangswiderstand haben als
versilberte.
Mir ist es immer noch ein Rätsel, weshalb im Hochstrombereich die
Kontaktflächen vergoldet sein müssen, was eigentlich nur im
extrem
kleinen Strombereichen angebracht und sinnvoll ist, da es hier zu
Unterbrechungen bei öfteren Kontaktieren und Korrodierproblemen
kommen Kann)
Die beiden Stecker werden wie abgebildet mit
einem oder je nach Bedarf mehreren Kupferblechstreifen durch
herumbiegen
im Buchsenbereich verbunden und anschließend weich verlötet.
Der Abgleich geschieht, indem ein Strom von etwa
fast 10 A ohne Shunt und dann mit eingesteckten nochmals gemessen wird
und durch abtragen mit der Feile oder Messer oder oder von der
Kupferschiene
auf , je nach dem, den 1/5 oder 1/10 des erstgemessenen Stromes
gebracht.
Die Temperaturabweichungen sind sehr gering, die für unsere Zwecke
vernachlässigbar sind
Ich hatte das Glück Konstantanblech in
meiner
damaligen Elektronikwerkstatt zu haben, was ich der besseren
Temperaturkonstanz
verwendet habe.
Die Temperaturtrift ist bei einem
Kupfershunt
aber wie bereits erwähnt so gering, sodass die Trift sich
etwa im mV-Bereich bewegen wird,
was bei 10, 20 oder gar 50 A kaum bemerkenswert ist.
Ihr könnt es aber selbst feststellen, wenn
Ihr oder Du bei unterschiedlichen Temperaturen Vergleichsmessungen
macht,
wie ich sie oben beschrieben habe.
Nun ein kleiner Anhaltspunkt für
Theoretiker,
die immer sehr gern genauere Angaben brauchen.
Für die jenigen, die mit einfachen Mitteln,
(worin dieser Trick besteht, ein Akademiker würde von
Genialität
sprechen) die immer sehr gern Abmessungen und Werte wissen
möchten,
sind die Widerstandberechnung beschrieben, die mit unseren Mitteln kaum
messbar sind.
Für diejenigen, die ihr Messgerät erweitern möchten, genügt den logischen Nachbau mit den Bauteilen und Abmessungen nur nachzuvollziehen. Selbstverständlich muss anschließend der Abgleich (Eichung) gemacht werden.
Die Shunte (auf deutsch Parallelwiderstände, würde sofort jeder besser verstehen, ist aber nicht IN) sind nur mit den jeweiligen Gerätetypen zu verwenden, wo kleinere Abweichungen von Typ zu Typ dann auftreten können.
Also Fazit: Nur das Messgerät hat die genaue Messung, mit dem auch der Abgleich gemacht wurde!
Abstand der Stecker Mittelwert = 38 mm
Querschnitt Konstantanblech = 6x1 mm
Widerstand bei Konstantan R = L : (X*A) = 0,038m/2*6mm² = 0,0031667 Ohm = 3,1667 mOhm
Widerstand bei Kupfer wären es bei
gleichen Abmessungen
R =
L : (X*A)
= 0,038/57*6mm² = 0,000111111 Ohm = 0,111111mOhm
und wäre somit zu niederohmig.
R=Widerstand in Ohm
L=Länge
in Meter
X=Kappa = elektrischer Leitwert des Materials
[ für Kupfer 57, für Konstantan 2]
A=Querschnitt in mm²
also müsste bei Kupfer ein etwaiger
Querschnitt
von 1/28zigstel also 6/28=0,215mm2 gewählt werden.
Da dieser Querschnitt bei 50A sofort
durchbrennen
würde, muss die Länge um soviel verlängert werden, dass
ein Strom von mindestens 20A/mm², also mindestens
2,5mm²
gewählt werden und die Länge wäre dann:
L=R*X*A = 0,0031667 * 57 * 2,5= 0,45125m
Also Cu-Draht von 2,5mm² und einer Länge von über 45,2cm (als Spirale rollen) einlöten und einmessen und kürzen wie beschrieben und zuletzt mit einer Feile an einer Stelle den Feinabgleich etwas Kupfer abtragen, bis das Ergebnis passt. Bei zu vielen Abfeilen kann man den letzten Annäherungswerte positiv mit auftragen von Lötzinn korrigiert werden.
Es kann durch unterschiedliche Ri anderer
Multimeter wie bereits erwähnt
allerdings ein etwas geringerer oder größerer Widerstand
erforderlich
sein, was aber durch das Einmessen kein Problem sein sollte. Am
besten
man vergißt/ignoriert die Widerstandsberechnung. (Es gibt
auch
keine herkömmliche Messbrücke für uns allgemein
Sterblichen Modellflieger, um solch kleine Widerstände exakt
zu messen.) Notfalls ermittelt man den Umrechnungsfaktor und arbeitet
damit.(Ist
allerdings sehr unbequem, darum lohnt sich die kleine Mühe der
Herstellung.)
Die Messgenauigkeit liegt bei Messgeräten mit einer Abweichung
von + - 1 Digit bei einem guten Abgleich um maximal den Faktor 5 oder
10
, also um + - 5 oder 10 Digit, aber was ist das schon bei
50
oder 100 A und einer 3 1/2 stelligen Anzeige, wenn man bedenkt
dass
der Herstellungspreis unter 2 Euro liegt.
Ist es nicht möglich Konstantanblech zu bekommen, würde
ich Eisenblech verwenden, da die Erwärmung fast null ist und die
im allgemeine normale Umgebungstemperatur von 20"C, wo der Abgleich
geschieht fast immer vorhanden ist und eine etwa ohmsche
Veränderung des Eisen sehr, sehr gering ist (etwa einige wenige
Milliampere)
Vergesst aber nicht Euch Messleitungen von 2,5mm² zu machen und
vernünftige Klemmen bei der Messung zu verwenden, da diese weitaus
länger als die etwa 25 mm des Chuntbleches!
Für die Messleitungen habe ich
2,5mm² hochflexiblen Zwillingsleitungen und versilberte Stecher
verwendet,
wo die Leitung wegen der Dicke in die Buchse gelötet sind. Wer
will kann auch 4mm² Leitungen verwenden.
Alles klar? Na dann man los!
oben Shunt für Faktor
5
Vielfachmessgerät mit 10 A seperaten Eingang
unten Shunt
für Faktor
10
(Bei der Messung muss der Bereichschalter
selbstverständlichauf 10 A
stehen! sost geht nichts)
hier selbstverständlich die Stellung des Bereichschalters auf
10 A und der Shunt in den
passenden Buchsen
Dez. 2001 Hg
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Nachtrag
Juni 2005 Hg
Für alle die es nicht wissen, es empfiehlt sich um
Fehlmessungen und vor allem ein Schwingen
des Stellers zu vermeiden kurze Messleitungen zu verwenden.
Hier die seit Jahren von
mir verwendeten Messkomponenten